Allgemein
Gold – es hat bis heute nicht seine Anziehungskraft verloren. Wer Gold kaufen möchte wird durch die Geschichte, Wertstabilität und die besonderen Eigenschaften – glänzend, selten, recyclebar und leicht zu lagern – geleitet. Doch auch andere Edelmetalle wie Silber oder Platin eifern der großen Schwestern Gold in Sachen Wertanlage und Handel nach.
Die Geschichte der Edelmetalle reicht bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Mit dem Mittelalter nahm die Bedeutung der Edelmetalle als Währungsmittel durch Kreuzzüge und den wachsenden Fernhandel zu. Ebenso über den Wasserweg gelangten Edelmetalle wie Gold und Silber in Form von Silbermünzen oder Goldbarren durch das neu entdeckte Amerika nach Europa. Diese Edelmetalle waren über weit mehr als 1.000 Jahre ein gängiges Zahlungsmittel bei Römern, Griechen und auch in fernöstlichen Kulturen.
„Der Glaube der mittelalterlichen Alchimisten, aus Blei Gold machen zu können, war eine Manifestation der nüchternen Vernunft im Vergleich zu dem neuzeitlichen Wahn, aus Papier Geld machen zu können.“
Roland Baader, Buchautor
1897-1919
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in London grundlegende Marktstrukturen für den Umgang mit Edelmetallen geschaffen, die auch heute im Kauf bzw. Verkauf mit Silber und Gold wichtige Grundlagen sind. Der London Bullion Market bestimmte bereits seit dem 17. Jahrhundert den Goldpreis, doch 1919 entstand der Prozess des Gold-Fixing – dessen Strukturen bis heute ähnlich sind und sich kaum verändert haben. Die Strukturen für das Silber-Fixing wurden sogar bereits im Jahr 1897 gelegt.
Einen weiteren Aufschwung in der Bedeutung der Edelmetalle Gold und Silber als Zahlungsmittel gab es mit dem Übergang vom Bimetallismus zum reinen Goldstandard. Es entstand die Goldumlaufwährung – es kamen mit diesem Schritt lediglich Kurantmünzen aus Gold in Umlauf – Beispiele sind hier bspw. die Reichsgoldmünzen des deutschen Kaiserreichs.
1914
Die Goldumlaufwährung löste die Goldkernwährung ab. Banknoten und Scheidemünzen mit einem geringeren Metallwert wurden ausgegeben und bei Währungsbehörden gegen das Edelmetall Gold eingetauscht. Dieser Vorgang wurde mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 unterbunden, um die Finanzierung des Kriegs durch Geldschöpfung zu ermöglichen.
1933
Um die drohende Deflation im Land zu beenden, lösten sich 1933 die USA vom Goldstandard und verboten den privaten Golbesitz als Wertanlage für Krisenzeiten. Diese Maßnahmen nahmen sich u. a. Kanada, Argentinien sowie große Teile der Staaten Mittelamerikas zum Vorbild und setzten diese Bestimmungen ebenso um.
1945-1975
USA
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verlor die Bedeutung von Gold für die internationalen Finanzkräfte vorübergehend an Bedeutung. Es war zunehmend schwierig, Edelmetalle wie Gold und Silber kaufen bzw. verkaufen zu können und damit als Wertanlage zu sichern.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine vom US-Dollar bestimmte internationale Währungsordnung initialisiert. Das Bretton-Woods-System basiert auf einem festen Wechselverhältnis zwischen US-Dollar und allen anderen Währungen. Das Tauschverhältnis bezog sich auf das Verhältnis von US-Dollar und einer Unze Gold – dieser Kurs betrug 35 Dollar. Die Verpflichtung der US-Notenbank, Dollarreserven anderer Mitgliedsstaaten zum vereinbarten Kurs gegen Gold umzutauschen, endete 1971 mit der Entscheidung der US-Regierung, die Goldbindung des Dollars einseitig aufzulösen. Im Jahr 1973 wurden die festen Wechselkurse freigegeben.
Deutschland
Mit 1975 verschwand in der BRD die letzte Silbermünze „Silberadler“ (5-DM-Stück) aus dem Umlauf – Goldmünzen wurden bereits seit 1918 nicht mehr hergestellt. Damit hatten die Edelmetalle Gold und Silber als herkömmliches Zahlungsmittel endgültig ausgedient. Wer sich heute vor etwaigen Finanzkrisen schützen bzw. krisensicher anlegen möchte, kauft Gold und Silber als Wertanlage.
Südafrika
Seit 1967, mit der ersten Prägung des südafrikanischen Krügerrands, ist die Goldmünze offizielles Zahlungsmittel, war aber von Beginn an eher als Wertanlage gedacht.
1975-heute
Große Teile der Goldvorräte der Notenbanken wurden mit der Zeit verkauft. Damit stand der Kurs der Edelmetalle Gold und Silber lange Zeit unter Druck. Doch seit dem Anfang der 2000er-Jahre erfährt der Kurs des Goldes einen großen Aufschwung, der 2009 einen seiner Höchststände um 1.200 Dollar erreichte. Damit wurde eine jahrelange Hausse beendet, die u. a. in der Finanzmarktkrise sowie der generell wachsenden Misstrauen des weltweiten Finanzsystems ihre Ursachen findet.
Zukunft
Natürlich stellt sich die Frage, welchen Wert die Edelmetalle im Kauf bzw. Verkauf in den nächsten 10 bis 20 Jahren haben werden. Hier können nur Rückschlüsse aus der Vergangenheit gezogen werden: Gold und Silber wurden schon immer gekauft und als Wertanlage gesehen. Daher scheint es sehr unwahrscheinlich, dass Gold, Silber, Platin etc. in den nächsten Jahrzehnten an Bedeutung und vor allem Wert verliert.