Geldfraß: Gekommen, um zu bleiben
10.03.2023Nach einem guten Start ins neue Jahr ist Gold nun wieder zurück auf Los. Silber und die anderen Weißmetalle hat es dagegen richtig erwischt. Den einen tut das weh. Andere freuen sich jetzt über
günstigere Einstiegspreise oder Nachkaufgelegenheiten. Wie geht es weiter? Das kommt ganz darauf an…
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder besiegen die Zentralbanken die selbst geschaffene Inflation. Oder es geht auf dem Weg dorthin etwas kaputt, nämlich die Wirtschaft und die Solvenz der Schuldner.
Vermutlich passiert Letzteres. Wenn dann aber etwas kaputtgeht, werden die Zentralbanken wieder gezwungen sein, die Geldhähne noch weiter als zuvor aufzudrehen. Es scheint ein ewiger Kreislauf zu sein, Probleme mit noch mehr Benzin zu löschen und die Verursacher bleiben die Helden. Diese Geldpolitik ist auch das kleine schmutzige Geheimnis, warum die Börsen ewig steigen und Gold heute viermal mehr kostet als noch zu Beginn des neuen Jahrtausends. Einen Weg zurück zu solider Geldpolitik gibt es nicht.
Auch wenn es jetzt für Guthaben auf dem Konto wieder kleine Zinsen gibt, so können diese bei weitem nicht das ausgleichen, was die Inflation an der Kaufkraft des Geldes abnagt. Die negativen realen Renditen sind gekommen, um zu bleiben und führen unweigerlich zur Frage, was man mit seinem Geld macht, das man nicht ausgibt, sondern sparen will…
Der Trend zum Sachwert ist so real wie die Renditen real negativ. Das drängt die Leute, ihr Geld mehr und mehr in Aktien anzulegen, ablesbar an der steigenden Zahl der Aktionäre. Dabei ist Börse heute für immer mehr Anleger keine Raketenwissenschaft mehr. Zudem überstehen gute Unternehmen auch Krisen. Aber nicht alle. Vielleicht erst einmal einen kleinen Fuß aufs Parkett stellen? Einen ersten ETF kaufen, einen Korb aus vielen großen Aktien? Mal schauen, wie es läuft. Lief doch!
Gold oder andere Edelmetalle zu kaufen ist auch keine Wissenschaft, mit dem Unterschied, dass Münzen und Barren nicht pleitegehen, im Gegensatz zu Aktiengesellschaften. Es ist auch eine Tatsache, dass es viele AG´s nur deshalb noch gibt, weil das Geld so lange Zeit fast kostenlos angeboten wurde und sich die Zombie-Unternehmen vermehren konnten wie Löwenzahn im Gartenbeet. Man darf gespannt sein, wem die sogenannte Zinswende über kurz oder lang den Garaus macht, wer mit den gestiegenen Zinsen nicht mehr leben kann. Es kann noch hässlich werden!
Im kurzfristigen Bild sieht Gold schwach aus und die Weißmetalle noch schwächer. Langfristig aber, steht es aber um die Papierwährungen schlecht. Wer also einen Teil seines Baren für Rares loswerden will, bekommt bei Edelmetallen bessere Preise als noch im Januar. Bei den Aktien irgendwann auch mal wieder. Am Ende zählt ohnehin nicht das, was man auf der Bank als Forderung ihr gegenüber hat, sondern wirklich besitzt.