Frank Meyer Blog

Endspurt 2022 – Ausblick 2023

13.12.2022

Finden Sie nicht auch, dass 2022 langsam mal verschwinden könnte? Schließlich hat es reichlich genervt mit Corona, Inflation, Krieg und auch mit dem Auf und Ab an den Börsen. Wie alle Jahre wieder werden wir dann feststellen, dass die meisten Nachreichten mit einem selbst wenig zu tun hatten, bis auf die Inflation. Und wer ständig auf die Börsen schaut, macht sie deshalb auch nicht schneller oder bugsiert die Kurse in die gewünschte Richtung. Gewinne werden ohnehin mit dem Hintern gemacht, und nicht mit dem Hin und Her, sagen die alten Börsenhasen.

Fakt ist, 2022 war schon wieder ein teures Jahr für Sparer und Verbraucher. Rund zehn Prozent des Ersparten hat die Inflation aufgefressen. Einfach so. Beim Einkaufen merken wir, dass unser Geld viel weniger Kaufkraft besitzt als vor einem oder zwei Jahren. 2023 soll Inflation dann nicht mehr so schnell steigen, sagen führende Meinungsexperten. Echt? Doch was haben diese schon alles für 2022 vorher gesagt, was dann nicht eingetroffen ist. Umso mehr ist es wichtig, seine eigenen Hausaufgaben zu machen und sich finanziell für ein auch schwieriges 2023 einzustellen, auch wenn die Experten zum Fest wieder ihre Beutel voller Optimismus auskippen. Realismus würde ausreichen. Es reicht aus, sich selbst zu positionieren. Was passt? Was passt nicht? Und was kommt gar nicht in die Tüte? Kommt es dann nicht so schlimm, umso besser!

Auch 2023 bleibt es dabei, dass Besitz vom Behalten kommt und nicht vom Ausgeben von Geld. An Sparsamkeit ist noch niemand umgekommen. Wer zu viel Geld ausgibt, und schlimmer noch, welches, was man gar nicht besessen hat, bekommt irgendwann sein Rendezvous mit allerlei Problemen. Die jetzt bald ruhigeren Tage und das Jahresende sind am besten für einen Kassensturz geeignet. Wie lief 2022? Was bleibt 2023 übrig? Wo kann man sparen und worauf kann man verzichten? Wie könnte man seine überschüssigen Gelder sparen bzw. sicher anlegen? Was sollte auf der hohen Kante liegen, um flüssig zu bleiben? Und was sollte man „wegbunkern“, weil es später erst noch benötigen wird?

Was wir heute nicht ausgeben, werden wir später nicht nacharbeiten müssen, wobei die Frage drängender wird, was vom Gesparten in zehn, 20 oder 30 Jahren übrig bleibt, wenn sich auch künftig die Inflation daran schamlos bedient hat? Wir wissen es nicht. Wahrscheinlich wird es zu Enttäuschungen kommen bei denen, die auf Versicherungen, die staatliche Rente und auf Geldwerte gesetzt haben. Die reale Rendite bleibt negativ, obwohl es inzwischen ein paar Zinsen auf Erspartes gibt. Abzüglich der Inflation bleibt es ein Schlag ins Wasser, also real negativ. Wir werden ärmer.

Im Grunde war 2022 ein goldenes Jahr. In US-Dollar liegt der Goldpreis zwar leicht im Minus. Silber hat in US-Dollar nahezu den gleichen Stand wie vor einem Jahr. Doch was kümmert uns der US-Dollar? In Euro stiegen beide Metalle im Preis. Beide haben damit in etwa die Inflation ausgleichen können. Mehr können sie nicht. Statistisch gesehen, laufen beide Metalle seit der Loslösung des Geldes vom Gold in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Inflation mit. Mit beiden wird man zwar nicht reicht, aber auch nicht arm.

Die Herausforderung bestand besonders in diesem Jahr, die Inflation auf irgendeine Art und Weise auszugleichen. Edelmetalle haben es fast wieder geschafft, obwohl davon in der breiten Öffentlichkeit nichts zu lesen ist. Alle Prognosen für 2023 kann man jetzt schon im Papierkorb entsorgen, denn es wird anders kommen als gedacht und als vorhergesagt wird. Auch im nächsten Jahr wird uns die Inflation erhalten bleiben, wobei das Sparen in Sachwerten die einzige Alternative bleibt und seine Konzentration auf das Wichtige im Leben zu lenken. Es gibt Dinge, die lassen sich im Preis nicht beziffern, werfen aber eine Rendite ab, die glücklich machen kann: Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit, Höflichkeit, Anstand und Freundlichkeit. Alles Gute für 2023!

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