Gold sagt: Ich bin dann mal weg…
13.08.2019Da weiß man nicht, ob man weinen oder lachen soll. Sicherlich ist es hübsch und wahrscheinlich auch angenehm, wenn die Preise der Edelmetalle steigen. Und wenn man nach langer Zeit doch Recht bekommt mit seinen Überlegungen, überschüssige Euros in besseres Geld wie Gold zu tauschen. Und siehe da, der Goldpreis in Euro steht nicht mehr weit von seinem Rekord bei rund 1.400 Euro pro Unze entfernt. Bei Silber ist der Weg noch etwas länger. Aber wer kann dieses zickige Metall schon richtig einschätzen?
Andererseits bedeuten hohe Goldpreise, dass es in der eigenen Währung etwas ungemütlicher wird. Betrifft es mehr als die Hälfte der Weltwährungen, in denen Gold neue Rekorde ausweist, sollte man das nicht ignorieren. Tatsache ist, dass bei einem Rekordstand beim Gold die jeweilige Währung so schwach ist wie noch nie.
Es ist wichtig, das Richtige zu sparen und das Rauschen darum konsequent auszublenden. Etwas lustig machen darf man sich schon, wenn die Experten jetzt reihenweise ihre Kursziele erhöhen. Das bedeutet ja, sie lagen falsch. Und wetten, dass sie auch die Zukunft wieder falsch vorher sagen?
Das von ihnen als „Krisenwährung“ bezeichnete Gold ist bei Lichte betrachtet… Antigeld. Es verspricht nichts, es hält nichts, es hat nur eine viel längere Geschichte als jede Papierwährung.
Und nun heißt es: Willkommen im Handels-, Währungs- und Zinskrieg. Haben die Börsen ihre beste Zeit hinter sich? Wir wissen es nicht. Wir wissen aber, dass die Schwäche einer Währung nicht von ungefähr kommt. Mit der Ausrottung des Preises für Geld über den Zins wird das herkömmliche Geld zusehends wertloser, vor allem, wenn in Krisenzeiten (alternativlos) mal wieder viel mehr davon in Umlauf gebracht wird.
Unsere EZB hat sich ja die Optionen offen gehalten, ihre Politik, die zu dem aktuellen Ergebnis geführt hat, auch nach der Herrschaft von Graf Draghila fortzusetzen. Also stellen wir uns heute schon mal darauf ein, dass die Zinsen noch tiefer fallen werden und unter der Leitung von Christine Lagarde dann noch mehr Geld in die Welt hineingeboren wird. Finanzmärkte müssen ständig mit diesem Opium beruhigt werden. Die nach der höheren Gelddosis Süchtigen fangen sonst an zu randalieren. Bis zur Überdosis…
Den Rest finden Sie in den Geschichtsbüchern.
Ich sehe keinen Grund, warum der Euro aufwerten soll. Vielleicht gegenüber einer anderen Papierwährung, aber auf lange Sicht doch nicht gegenüber der stärksten Währung der Welt.
In dem Zusammenhang … ist es nicht eine witzige Sache, dass die hessischen Verbraucherschützer, sie nennen sich selbst „Marktwächter“, wieder vor dem Gold warnen? Wer warnt die Verbraucher eigentlich vor den Verbraucherschützern? Sie mögen sich ja mit der Saugkraft von Staubsaugern auskennen und auch der Lebensdauer von Kehrschaufel und Bügelbrettern, in Sachen Finanzen liegen sie rückblickend ziemlich oft daneben.
Wie geht es dem Silber?
Mit einem Plus von zwölf Prozent in diesem Jahr etwas besser als dem DAX. Es heißt, dass die wirtschaftliche Schwäche das Silber belastet. Wirklich? Dann hätte ja die jetzt verblühende wirtschaftliche Stärke den Silberpreis nicht bis auf zwölf Euro pro Unze abstürzen lassen dürfen.
Silber war, ist und bleibt unberechenbar - mit der Eigenschaft, wie Gold als Geldspeicher zu dienen und andererseits in der Industrie unverzichtbar zu sein. Da dieser Markt mit einem jährlichen Fördervolumen von 14 Milliarden US-Dollar durchaus mit einer Erbse in einer Talsperre verglichen werden darf, soll es Marktkräfte geben, die seinen Preis (noch) kontrollieren. Wenn dem so sei, kann man auch von einer „Subventionierung“ der Silberpreise sprechen.
Mancher wird sich angesichts der Preisentwicklung bei Gold fragen, ob es billigere Alternativen als Kaufkraftspeicher gibt. Haben Sie eine Idee?