Papiergeld vs. Gold: Der große Unterschied hinter den Zahlen
14.01.2025Das Jahr 2025 hat begonnen, und mit ihm die ewige Frage: Wo stecken unsere Werte? Wohin mit dem Geld? Der Euro scheint uns so selbstverständlich, der DAX glänzt wie ein wackeliger Stern am Börsenhimmel. Und Gold? Nun, Gold glänzt einfach immer. Während ich dies schreibe, hat der Goldpreis ein neues Allzeithoch erreicht. Der Euro notiert gegenüber Gold so schwach wie noch nie und tanzt über der 2.600er-Marke herum. Aber was ist eigentlich der wahre Wert hinter den Zahlen, die auf unseren Konten prangen?
Wer sich mit der Zukunft seines Vermögens beschäftigt, wird bald feststellen: Der Euro als Maßstab für Wohlstand ist genauso trügerisch wie der gute alte Neujahrsvorsatz, endlich mehr Sport zu machen. Denn wenn Sie sich nur auf den Euro verlassen, könnte es sein, dass der Wert Ihrer 50-Euro-Note schneller schwindet, als Sie „Inflation“ sagen können.
In den letzten Jahren hat die Inflation stark an der Kaufkraft des Geldes genagt. Zeitweise betrug sie 8,8 Prozent. Nach einem Rückgang zieht die Inflation nun wieder auf 2,6 Prozent an, nach europäischer Berechnungsmethode sogar auf 2,9 Prozent. Abgesehen davon frage ich mich, was die wirkliche Berechnungsmethode ist und warum nicht nur ich eine höhere Inflation spüre. Offiziell tut man so, als wäre diese Inflation ein Naturereignis. Doch nein, sie wird von den Zentralbanken und den Regierungen produziert – die daraus resultierende Teuerung dient auch dazu, die Schulden der Euroländer auf kalte Weise zu entwerten.
Euro: Nichts auf Dauer
Als der Euro eingeführt wurde, konnte man mit 50 Euro noch ein gutes Stück Lebensqualität einkaufen: einen Einkaufswagen voll frischer Lebensmittel, ein bisschen Luxus hier und da. Heute? Wenn Sie mit denselben 50 Euro durch den Supermarkt schlendern, reicht es gerade für das Nötigste. Sie wissen, was ich meine. Auch die Zahlen auf Ihrem Kontoauszug sehen zwar immer gleich aus, die Kaufkraft dahinter jedoch nicht. Diese hat sich in den letzten zwei Dekaden nach und nach verabschiedet. Rechnen Sie die heutigen Preise einmal in D-Mark um. „Nein! Das darf man nicht!“, heißt es. Doch! Man muss es tun, um den Betrug mit dem Papiergeld zu durchschauen. Der Euro ist, so sehr wir ihn auch schätzen, als langfristiger Wertaufbewahrer keine Bank.
Und dann ist da noch Gold. Der ewige Schatz, der seit Jahrtausenden als Währung und Wertmaßstab dient – ohne je wirklich an Wert verloren zu haben. Gold bleibt beständig, während die Papierwährungen dieser Welt ihre Kaufkraft verlieren und dann sterben. Aber was hat Gold, was der Euro nicht hat? Beständigkeit.
Ein Beispiel gefällig?
In den 1970er-Jahren hätte man mit 10.000 D-Mark ein neues Auto kaufen können – und diese 10.000 D-Mark entsprachen ungefähr 2,5 Kilogramm Gold. Heute? Für dasselbe Auto benötigen Sie mindestens 30.000 Euro – und auch das ist meist nur der Einstiegspreis. Doch wenn man den Wert in Gold misst, stellen wir fest: Die 2,5 Kilogramm Gold hätten immer noch gereicht. Ja, mehr noch: 2,5 Kilogramm Gold kosten heute 170.000 Euro. Man bekäme sogar zwei hochpreisige Autos. Gold verliert nicht an Wert, sein Preis wächst lediglich mit der Zeit.
Inflation ist keine Naturgewalt!
Der wahre Feind hinter der Euro-Münze ist die Inflation. Sie nagt an der Substanz und hinterlässt leere Versprechen. Natürlich, der Euro ist im Alltag unverzichtbar – wer will schon jedes Mal eine Goldmünze zücken, wenn er einen Kaffee kauft? Aber als Maßstab für langfristigen Wohlstand ist er ungeeignet. Denn jedes Mal, wenn die Zentralbank neue Euros druckt, verliert der bereits im Umlauf befindliche Euro an Wert – eine Tatsache, die wir alle zu spüren bekommen, wenn wir an der Supermarktkasse stehen. Die aktuellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten lassen bereits die nächste „Geldruck-Orgie“ vermuten. Die Staaten werden dann mit neuen Schulden intervenieren, um den Schaden zu beheben, den sie angerichtet haben. Die EZB finanziert ihnen ihre Interventionen.
Gold hingegen funktioniert nach einem völlig anderen Prinzip. Es ist selten, schwer zu vermehren und hat eine konstante Nachfrage. Kein Drucker kann plötzlich Millionen von Unzen Gold produzieren. Und genau diese Knappheit schützt es vor der Entwertung. Wer also in Gold investiert, setzt auf einen echten Wert – einen Wert, der sich nicht einfach durch politische Entscheidungen oder Finanzkrisen in Luft auflöst.
Geldwerte und Sachwerte
Natürlich gibt es noch den DAX, den deutschen Aktienmarkt, als weiteren Spieler im Spiel der Vermögenssicherung. Der DAX verspricht eine deutlich höhere Rendite als der Euro auf dem Konto, allerdings mit einer gehörigen Portion Risiko, denn im Gegensatz zum „toten“ Gold sind Unternehmen lebendige Objekte, denen auch mal die Luft ausgehen kann. Während der Euro langsam an Kaufkraft verliert und Gold ruhig seinen Weg geht, schwankt der DAX in beeindruckenden Bewegungen: Ein Jahr hoch, das nächste tief. Der DAX ist für die Nervenstarken und Langfristigen unter uns, aber immer noch besser, als nur auf Papiergeld zu setzen.
Aber auch der DAX bzw. einzelne Aktien sind kein Garant für Stabilität, siehe Bayer, BASF, Wirecard oder auch die Autowerte. Zwar hat der DAX in den letzten Jahrzehnten eine durchschnittliche Rendite von rund sieben Prozent erzielt, doch diese Renditen sind nicht ohne Risiko. Ein Crash wie der von 2008 oder der COVID-19-Absturz 2020 zeigt deutlich, dass Aktienmärkte nur dann wirklich nützlich sind, wenn man die nötige Geduld und ein gutes Nervenkostüm mitbringt. Gold dagegen glänzt ruhig weiter und bietet eine Stabilität, die dem DAX oft abgeht.
Der Maßstab in unserem Finanzleben ist der Euro. Wenn man jedoch diesen Maßstab in den meisten Berechnungen ersetzt und den Nullpunkt aller Berechnungen auf Gold zieht, dann hat der DAX zwar nominal ordentlich zugelegt, aber in Gold berechnet befindet er sich seit Jahren im Abwärtstrend. Man sollte auch einmal sein Gehalt von damals in Gold umrechnen und dieses mit dem aktuellen Gehalt vergleichen. Fakt ist: In Gold gerechnet, arbeiten wir dieselbe Zeit für weniger „echtes Geld“.
Fazit
Der Euro ist ein guter Begleiter, aber kein Retter. Wer in diesem Jahr mit seinen Finanzen auf Nummer sicher gehen will, tut gut daran, den Euro als Zahlungsmittel im Alltag zu nutzen, aber gleichzeitig in Gold oder andere Sachwerte zu investieren, um sich gegen Inflation und Kaufkraftverlust abzusichern. Der DAX kann das Wachstum bringen, aber Gold bleibt der ruhige Anker, der den Sturm der Märkte übersteht. Denn am Ende des Jahres – und über viele Jahre hinweg – bleibt die Frage: Wollen Sie sich von den Zahlen auf Ihrem Kontoauszug blenden lassen oder lieber die Beständigkeit des Goldes erleben? Wer sich für Letzteres entscheidet, wird feststellen, dass Gold sich nicht nur in der Schatzkiste, sondern auch in der eigenen Finanzstrategie glänzend bewährt hat.