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Halbzeit! Ein goldiges erstes Halbjahr...

11.07.2024

Es bleibt dabei, die meiste Zeit ist es in Sachen Edelmetallen langweilig bis sehr langweilig. Oftmals kommen auch noch Enttäuschung dazu. Aber dann, binnen weniger Tagen und Wochen, laufen die großen Bewegungen aufwärts. Steigende Preise heizen dann eine steigende Nachfrage an und befeuern auch Spekulationen, ablesbar an den Umsätzen am Terminmarkt. Dann kommt das übliche Donnerwetter und danach scheint wieder die Sonne. Seit Jahrzehnten läuft das so, im Trend aber aufwärts, seit der Jahrtausendwende jährlich um die acht Prozent bei Gold und ähnlich bei seinem kleinen bleichen Bruder. Oder Schwester?

Gerade befindet sich der Gold- und Silbermarkt im Sommerloch. Es scheint zumindest so. Gold pendelt um die 2.350er-Marke, und das Silber kämpft mit der 30er-Linie. Stimmen die Voraussetzungen noch, das Zeug zu haben und zu halten? Ist Papiergeld besser geworden? Anders gefragt: Hat sich etwas zum Besseren in Sachen Geld gewendet? Ich nehme gerne Hinweise an. In einer Welt voller Schulden wartet die Welt darauf, dass noch mehr Schulden gemacht werden, also mehr von der Medizin verabreicht werden, die zuvor krank gemacht hat. Also bald!

Unterdessen wurde das erste Halbjahr abgerechnet. Gold in Euro kletterte entgegen aller Expertenmeinung um 16 Prozent. Richtiger wäre, dass der Euro gegenüber dem Gold um 16 Prozent abgewertet hat, gegenüber Silber um 26 Prozent. Da kann man nicht meckern, aber das muss erst einmal verdaut werden. Platin konnte sich um ein Prozent befestigen, das Palladium hat sieben Prozent abgegeben. Man sollte die zwei Stiefkinder des Edelmetallmarktes dennoch nicht aus dem Auge verlieren, denn bei genauem Betrachten der Charts zeichnet sich eine zähe und langwierige Bodenbildung ab.

Was passiert im zweiten Halbjahr? Das hängt von so vielen Faktoren und Wahrscheinlichkeiten ab. Die Entwicklung der Weißmetalle hängt vor allem vom wirtschaftlichen Wachstum ab, wobei Silber den Vorteil eines „goldigen“ Charakters weiterhin besitzt. Wahrscheinlich werden die Zinsen diesseits und jenseits des Atlantiks am Jahresende tiefer stehen. Positiv für Edelmetalle. Die Nachfrage nach Gold durch die Zentralbanken dürfte weiter anhalten und eine weitere Stütze für den Goldpreis sein. Warum sollte man ausschließlich auf die Weltleit-Papierwährung „US-Dollar“ setzen?

Letztlich kann man sehen, was ein Dollar wert ist, wenn sie aus politischen Gründen eingefroren werden. Für einen politisch missliebigen Staat taugen sie dann unter Umständen kaum mehr als sanftes Ruhekissen. Perspektivisch wird entscheidend sein, wie stark die Bevölkerung in den einzelnen Ländern ihrem Papiergeld vertrauen oder misstrauen, und wann der Welt die Schulden über den Horizont wachsen und die Sonne verdunkeln.

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