Frank Meyer Blog

Warum der Herbst oft golden wird. Und die Zukunft silbern?

12.09.2024

Das Sommerloch ist vorbei, gefühlt hält es aber noch an. Normalerweise präsentiert sich Gold im September noch schwächer, bevor es dann teurer wird – so die Statistik. Sollte sich der Aktienmarkt schwach zeigen, werden wir auch Druck auf den Goldpreis sehen. Derzeit pendelt das gelbe Metall um die 2.500 US-Dollar-Marke pro Unze. Nach oben wirkt es eingebremst, nach unten gestützt – nach wie vor von großen Zentralbanken mit ihren Käufen. Der Terminmarkt präsentiert sich überhitzt, doch dieser hat längst nicht mehr die Dominanz wie früher. Die echte Musik spielt zunehmend am physischen Markt. Das dürfte auch so bleiben, denn die Abkehr vom immer mehr werdenden US-Dollar ist im Gang.

Ich habe mal nach den neuesten Nachrichten gesucht, aber nicht viel gefunden. Das macht nichts, denn Gold macht ohnehin nichts. Ach ja, vielleicht diese Kleinigkeit: Die olympischen Medaillen in diesem Jahr in Paris bestanden nur noch zu einem Bruchteil aus dem edlen Metall. Im Licht der Sonne oder in Kontakt mit Schweiß laufen sie sogar an, war zu lesen. Man sollte sie also nicht um den Hals tragen. Es ist eben nicht alles Gold, was glänzt.

Experten werden immer wieder gefragt, wo sie den Goldpreis künftig sehen. Das hängt sicherlich von der Uhrzeit und den Getränken ab, aber niemand weiß es, auch wenn man so tut. Witzig sind oft die Erklärungen. Solange die Experten Gold nicht als Geld verstehen, erübrigt sich jede weitere Analyse. Und das ist die gute Nachricht: Gold ist vielleicht das größte Missverständnis an den modernen Finanzmärkten. Früher war Gold der Kern eines Portfolios. Wer auf Nummer sicher gehen wollte, fand da seinen sicheren Parkplatz. Heute parkt man sein Geld in bunten Zetteln oder in digitalen Verrechnungseinheiten und nimmt klaglos hin, dass die Inflation einem auf diesem Parkplatz ständig an die Karre fährt.

Silber

Eine Sache sorgt derzeit für Furore, die den künftigen Silbermarkt stark beeinflussen könnte. Bei Samsung hat man erfolgreich an einer Silber-Feststoff-Batterie getüftelt, die die Akku-Welt ordentlich aufmischen könnte. Mit ihrer superdünnen Silber-Kohlenstoff-Schicht als Anode bringt sie nicht nur mehr Reichweite und längere Lebensdauer, sondern sorgt auch dafür, dass die Akkus sicherer sind – keine heiße Überraschung im Kofferraum mehr! Elektroautos sollen damit bis zu 1.000 km pro Ladung schaffen, bei einer Lebensdauer von 5.000 Ladezyklen. Das heißt: mehr fahren, weniger laden – und das alles mit einer Batterie, die nur halb so groß ist wie die alten Lithium-Klötze.

Das Beste: Man braucht für diese Wunder-Akkus weniger seltene Rohstoffe wie Kobalt und Nickel. Stattdessen wird Silber der neue Star – und die Nachfrage danach könnte so explodieren, dass sogar Piraten wieder auf Silber umschwenken. Für eine solche Batterie soll ein ganzes Kilo Silber nötig sein. Schätzungen zufolge werden wir dafür jährlich rund 25.000 Tonnen Silber zusätzlich brauchen. Das Problem dabei: Das entspricht fast einer ganzen Jahresproduktion! Woher soll das kommen? Das klingt nach einer technischen Revolution und wäre für den Silberbergbau und den Silberpreis ein Eldorado – zumindest theoretisch und in der Zukunft.

Nicht nur in Autos könnte diese Technologie Einzug halten, auch Busse, Züge, Flugzeuge und sogar Raumschiffe könnten bald mit Silber-Akkus durch die Gegend düsen. Selbst im Militär und der Robotik könnten diese superleichten und leistungsfähigen Batterien die Hauptrolle spielen. Das bedeutet allerdings auch: Die Preise für Silber könnten bald so schnell steigen wie die Spritkosten früher. Fazit: Die Silber-Feststoff-Batterie bringt nicht nur Power für unsere Elektroautos, sondern könnte den Silbermarkt glänzend auf den Kopf stellen!

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