Frank Meyer Blog

Kreuzberger Nächte...

12.07.2021

Willkommen im Sommerloch! Gähnen Sie mal entspannt durch. Es gibt wenig Neues an den Märkten. Und wenn, hat man sich doch längst daran gewöhnt wie an Nullzinsen auf dem Konto, an den Siegeszug der die Strafzinsen für Guthaben, höhere Bankgebühren und jetzt die vielfältigen Preissteigerungen. Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Erst wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist, werden sich die Leute zu fragen beginnen, was da nicht stimmt. Natürlich wird man sie dann wieder auf den falschen Stuhl setzen und ein paar Spekulanten dafür verantwortlich machen. Oder das Wetter.

Die Edelmetalle haben ein paar harte Wochen hinter sich. Nach einem doch recht schwachen Juni stabilisieren sich Gold und Silber auf jetzt tieferen Niveaus. Zwischendurch kostete ein Gramm Gold 47,50 Euro, nachdem es zuvor an der 50er Marke schnupperte. Eine echte Unze Silber hat sich um anderthalb Euro auf 26,50 Euro verbilligt. Anders ausgedrückt, man bekommt im Juni etwas mehr Metall für sein Geld und eine Unze bleibt weiterhin eine Unze.

Unterdessen sind die offiziellen Inflationsraten weiter gestiegen. Wenn man die „Geldhüter“ richtig verstanden hat, wollen sie verbal die Geldpolitik straffen, wegen der Pandemie aber weiter Geld drucken. Beides zugleich geht jedoch nicht. Also sorgt man für Beruhigung mit vielen und noch mehr Worten. Eine echte Straffung der Geldpolitik ist nicht absehbar. Es wird immer etwas dazwischen kommen, sowohl diesseits und jenseits des Atlantiks. Weil so viel Geld gedruckt wurde, steigen jetzt nicht mehr nur die Preise für Aktien, Immobilien und Rohstoffe. Auch das alltägliche Leben ist spürbar teurer geworden.

Nach monatelanger Diskussion reagiert darauf inzwischen auch die EZB mit einem Zauberspruch aus der Trickkiste eines Notenbankers. Nein, sie hebt nicht die Zinsen an und hört mit dem Geldrucken auf. Die kommt mit einem neuen Inflationsziel um die Ecke. „Hauptziel der Notenbank ist ein ausgewogenes Preisniveau“. Aber was heißt „ausgewogen“? Sie wechselt von einem Inflationsziel von „unter aber nahe zwei Prozent“ auf „zwei Prozent“. Was ist daran die Innovation? Dass sie auch darüber nichts tun muss, selbst wenn drei Prozent am Horizont leuchten. Das ist zwar clever, macht aber nichts besser. Und was haben zwei Prozent Kaufkraftschwund mit Stabilität zu tun?

Es darf also durchaus mehr Inflation sein, aber nur moderat und temporär und damit Auslegungssache. Im Kontext zur erdgeschichtlichen Entwicklung sind tausend Jahre auch kaum temporär. Das erinnert an Tschernobyl, wo letztlich die Grenzwerte der Radioaktivität angepasst wurden. Was man nicht stoppen kann, wird zum Ziel erklärt.

Gestartet ist diese Zentralbank nach dem Vorbild der Bundesbank, wird inzwischen aber von den (fast) überschuldeten Südstaaten in Europa dominiert. Dieser einstige Olymp der Geldgötter ähnelt immer mehr einer Parkbank mit auch noch eigenen politischen Ambitionen. Zusätzlich hat sie „einen umfassenden Aktionsplan mit einem ehrgeizigen Fahrplan zur weiteren Einbeziehung von Klimaschutzüberlegungen in seinen geldpolitischen Handlungsrahmen beschlossen“. Unsere Währungshüter kümmern sich jetzt also auch noch um das Klima. Prima! Warum nicht auch um die Staus auf den Autobahnen und Impftermine?

Zurück zur Inflation… Nach neuen Zahlen wird alle 27 Sekunden jemand auf dieser Welt zum Millionär. So ist die Zahl der Millionäre im letzten Jahr um 1,2 Millionen auf jetzt 28,8 Millionen gestiegen. Sie besitzen rund 80 Billionen US-Dollar. Hierzulande sind 1,2 Millionen Menschen im Club der Millionäre angelangt. Ob sie es behalten, wird auch an der Aktienkursentwicklung hängen und inwieweit nach der Bundestagswahl ein Teil davon „weggesteuert“ wird. Irgend jemand muss ja für die Kosten der Pandemie aufkommen. Ein Millionär will sein Geld natürlich behalten und wird sich fragen, wie er das am besten anstellen kann. Mit Geld auf dauerhaft zinslosen Konten und Strafzinsen wird er es wohl kaum schaffen. Dazu frisst sich die Inflation durch die Billionen. Ohne echte Werte ist auch der Millionär aufgeschmissen.

Die Deutschen haben inzwischen mehr als sieben Billionen Euro im Geldspeicher, natürlich ungleich verteilt. Wegen der Unmöglichkeit des Geldausgebens in der Pandemie sprang die Sparquote sogar auf über 20 Prozent des zur Verfügung stehenden Einkommens. 2,9 Billionen Euro oder 41 Prozent der Guthaben liegen als Bargeld herum oder auf den Konten. Rund zwei Billionen Euro stecken in Versicherungen, was 29 Prozent ausmacht. Zusammen sind das 70 Prozent. Zudem ist das kein Besitz, sondern eine Forderung gegenüber Banken und Versicherungen. Da braucht man Glück, wenn in 20 oder 30 Jahren der Zahltag kommt…

Bei so viel Geld, steigender Inflation und Zinslosigkeit auf den Konten ist es kaum verwunderlich, wenn auch größere Summen an die Börse strömen oder in andere Sachwerte wie in Edelmetalle. Darüber gibt es kaum offizielle Zahlen, denn das Zeug kauft man und schweigt sich aus. Was wird wohl passieren, wenn die Geldentwertung weiter und tiefer greift?

Finanzmärkte sind pure Mathematik und Psychologie. Die Mathematik sagt voraus, dass ein beständiges Mehr als Geld die Probleme vielleicht ertränken kann, aber nur für eine Zeit bis zum nächsten Problem, welches mit noch mehr Geld versucht wird zu ertränken. Damit beginnt eine Zeit, in der das Geld aufhört, Geld zu sein. Und es liegt in unserem Ermessen, ob wir den Versprechen vertrauen, also den Geldwerten, oder diese in etwas Dauerhaftes umtauschen, also in Sachwerte. Das mit dem Gelddrucken ist wie mit den Kreuzberger Nächten: Erst fangen sie ganz langsam an… aber dann… aber dann…

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