Frank Meyer Blog

Silber weiß zu überraschen.

12.02.2021

Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass der weltweite Silbermarkt recht klein ist, mit 27 Milliarden US-Dollar ungefähr so groß wie die Deutsche Bank und Commerzbank zusammen. Die Fronten bei Angebot und Nachfrage über den Preis sind eng abgesteckt. Es geht jährlich um rund eine Milliarde Unzen, also 31.000 Tonnen im Jahr, die angeboten werden und Abnehmer finden.

Neue Zahlen vom Silver Institute gehen für 2021 von einer industriellen Nachfrage von 510 Millionen Unzen aus. 174 Millionen Unzen wird die Schmuckindustrie nachfragen und aus 45 Millionen Unzen sollen Silberwaren wie z.B. Bestecke oder Kerzenleuchter gefertigt werden. Der Rest würde dann dem Investoren zur Verfügung stehen. Das Silver Institut veranschlagt hier eine Nachfrage von 257 Millionen Unzen - außer es kommt anders.

Nun sind die Investoren für den Silbermarkt das Zünglein an der Waage. Es ist bekannt, dass der Silbermarkt ein Problem bekommt, wenn zusätzliche Investoren echtes Silber nachfragen, denn im Gegensatz zum Gold gibt es beim Silber kaum oberirdische Bestände. Die Minen können nicht plötzlich mehr produzieren wie ein Bäcker ein zusätzliches Blech Kuchen am Vormittag.

Um 257 Millionen Unzen auf einmal zu kaufen, benötigt man zum aktuellen Preis von 27 US-Dollar rund sieben Milliarden US-Dollar. Das „druckt“ eine Zentralbank zwischen dem ersten und zweiten Frühstück. Große Firmen zahlen das aus der Portokasse. Genau das war neulich der Angriffspunkt der jungen und wilden „Spekulanten“, die sich übers Internet verabredeten, um den Hedgefonds so richtig einzuheizen. Erst fielen sie über die GameStop-Aktien her und schossen diese in ungeahnte Höhen. Den Hedgefonds, die auf fallende Kurse setzten, brannte auf einmal die Unterhose und sie mussten die leerverkauften Aktien zu extrem hohen Preisen eindecken. Dann kam die Horde an Spekulanten auf die Idee, gleiches am Silbermarkt zu probieren. Man weiß, dass dieser kleine Silbermarkt an den Terminbörsen in den Händen von wenigen mächtigen Adressen liegt, welche überwiegend auf fallende Kurse spekulieren.

Was war die Idee? Indem die jungen Wilden (und nicht nur die) Anteile an einem mit echtem Silber hinterlegten Fonds kaufen, muss dieser ETF dann am Silbermarkt kaufen. Da dieser so klein ist, könnte das die Preise explodieren lassen, so der Plan. Nachdem dann Silber auf rund 30 US-Dollar pro Unze gestiegen war, endete der Spuk erst einmal. Die Herde hatte offenbar nicht genügend Finanzkraft und verzog sich wieder. Unterdessen berichteten Edelmetallhändler, dass die Nachfrage nach echten Münzen und Barren regelrecht explodierte und es zu einer Knappheit kam bei größeren Aufgeldern auf die Ware. Das ist der übliche Flaschenhals-Effekt, wenn plötzlich die Nachfrage nach Anlagesilber steigt.

Das Kalkül ist doch ein anderes: Wenn die Nachricht von einer möglichen Silberknappheit die Runde macht, ist die Industrie gewarnt. Die Verbraucher von Silber wie z.B. die Hersteller von elektronischen Komponenten und elektrischen Teilen werden ihre Produktion nicht einstellen wollen bzw. einstellen können, nur weil Silber, in kleinsten Mengen verbraucht, einige Euro pro Unze mehr kostet. Aber sie werden Vorräte anlegen und kaufen müssen - egal zu welchem Preis. Bei seltenen Erden und Palladium konnte man in den letzten Jahren auch schon Knappheiten beobachten, die die Preise explodieren ließen. Das könnte dann spannend werden, wenn die Silberläden leer sind, die Industrie über einen Mangel jammert und die Fonds den Markt leerkaufen, weil die Spekulanten auch auf fahrende Züge gerne aufspringen. Dann könnte der an der Börse ausgewiesene Preis für eine Unze theoretisch sein, während der echte Preis wo ganz anders steht - wenn sich PapierSilber und EchtSilber preislich verabschieden.

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