2017: Fahrt ins Ungewisse
11.01.2017Das neue Jahr startete gleich mal mit schlechten Nachrichten: Und auch 2017 bleibt eine Unze eine Unze, außer unsere geliebte zentrale Regulierungsbehörde in Brüssel entscheidet, die Physik und andere Naturwissenschaften zu harmonisieren. Bis dahin aber gilt: Legen Sie mal eine Silber- oder Goldmünze auf die Waage, und Sie werden merken, daran ändert nicht mal ein Jahreswechsel etwas. 31,1 Gramm bleiben 31,1 Gramm, ob in Gold oder Silber – aber in Unterschied zu den Mogelpackungen im Supermarkt. Dort werden die Waren leichter, kosten aber mehr.
Wie aber werden sich die Preise für Gold und Silber entwickeln? Das hängt von den jeweiligen Währungen, in denen die Edelmetallpreise dann ausgewiesen werden. Doch das wissen wir nicht. Wer anderes vorgibt, der lügt, hofft oder täuscht.
Doch zunächst ein Blick zurück in 2016. Gold in Euro wurde um zwölf und Silber in Euro um 18 Prozent teurer. Das vergleicht sich mit einem Plus von sieben Prozent beim DAX. Nicht schlecht! Auch wenn man nicht wissen kann, wo Ende 2017 der Goldpreis stehen wird, der Trend ist einigermaßen klar: Bei steigenden Geldmengen und einer Ausweitung der Goldproduktion um 1,5 Prozent, werden wir wahrscheinlich höhere Preise sehen, außer das Papiergeld wertet gegenüber dem Gold auf. Das mag für einige Zeit möglich sein, aber nicht dauerhaft.
Vor uns steht ein Jahr voller Ungewissheiten: Ein neuer US-Präsident, Wahlen in Europa und auch Bundestagswahlen - abgesehen von den überraschenden Breaking News, also meistens nix Gutes. Die Gelddruckerei der EZB wird kein Ende finden. Zinsen wird man mit der Lupe vergeblich suchen. Was wird Donald Trump tun? Er hat neue Schulden angekündigt für Investitionen. Gut für Gold. Schlecht für den US-Dollar. Überhaupt kündigt er viel an, doch an den Taten werden wir ihn später messen. Dann warnen die Experten vor der US-Zinswende. Schließlich soll es 2017 drei Zinserhöhungen geben in Richtung 1,5 Prozent beim Leitzins. Das wäre ein um rund ein Prozent höherer Leitzins als zu Zeiten der Nullzinspolitik, was zusätzliche Zinsausgaben von 200 Milliarden US-Dollar für den amerikanischen Staatshaushalt im Jahr bedeuten würde. Ob das passieren wird? Eine damit zusätzliche Aufwertung des US-Dollars würde die US-Wirtschaft abwürgen. Wir können die Zukunft nicht vorhersagen, aber darauf vorbereitet sein, so gut es geht.
Bleibt der Euro bestehen? Was, wenn nicht? Was würde das für den Gold - und Silberpreis in Euro bedeuten? Nur eine Frage bzw. ein theoretisches Spiel. Was dann bliebe, wäre wieder die Maßeinheit einer Unze. Zumindest ist das beruhigend, dass sich daran nichts ändern wird. Doch wie wahrscheinlich ist, dass der Euro scheitern wird? Unwahrscheinlich. Dieses politische Experiment mit uns Bürgern als Versuchskaninchen geht weiter, bis es endet. Und ob wir in einigen Jahren den Euro in seiner heutigen Form noch erkennen können?
Führende Banken erwarten übrigens einen einigermaßen stagnierenden Gold - und Silberpreis. Was lehrt und das? Nichts? Sobald die Preise sich anders als die Prognosen verhalten, werden diese den Notierungen angepasst.
Zwei Dinge werden 2017 wichtig: Zum einen wird möglicher Ärger weniger über die Finanzmärkte kommen, eher aus dem gesellschaftlichen Bereich. Wer mit offenen Augen und Ohren durch die Gegend läuft, sieht und hört es. Zum anderen wird es auch in diesem Jahr etwas schwieriger für viele Leute, mit dem Einkommen auszukommen, obwohl überall von einem Boom die Rede ist, aber es in den Geldbeuteln der Leute und auf den Konten kaufkrafttechnisch „Bumm!“ machen wird. Wir werden es mit höheren Preisen überall zu tun bekommen. Kein Wunder, bei der Geldpolitik. Und vielleicht wird 2017 auch das Thema des Sparens anders betrachtet als zuvor. Also seine vorhandenen Geldeinheiten bis auf eine Reserve zu tauschen in … in etwas Werthaltigeres als den Euro ohne Verzinsung bei steigenden Preisen. Und wenn, gehen Sie dem Preis entgehen und rennen Sie ihm nicht hinterher…