Komisches vom Silbermarkt: Nicht alles Gold, was glänzt
12.11.2014Offiziell heißt es ja, Gold und Silber braucht jetzt kein Mensch mehr. Die Preise stehen so tief wie seit 4,5 Jahren nicht mehr. Wer hätte das gedacht? Die Zeitungen sind voller Abgesänge auf die edlen Metallen inklusive einiger kreischender Todes-Oratorien. Dabei rieten die meisten Experten doch auf dem preislichen Hoch zum alternativlosen Kauf. Verständlich, denn wenn etwas steigt, ist es gesucht. Fällt etwas, dann eben nicht. In freien Märkten mag das stimmen, aber diese „freien Märkte“ sind weder „Märkte“ noch „frei“. Die Fähnchen flattern immer mit dem Wind, nicht gegen ihn.
Offiziell heißt es ja, Gold und Silber braucht jetzt kein Mensch mehr. Die Preise stehen so tief wie seit 4,5 Jahren nicht mehr. Wer hätte das gedacht? Die Zeitungen sind voller Abgesänge auf die edlen Metallen inklusive einiger kreischender Todes-Oratorien. Dabei rieten die meisten Experten doch auf dem preislichen Hoch zum alternativlosen Kauf. Verständlich, denn wenn etwas steigt, ist es gesucht. Fällt etwas, dann eben nicht. In freien Märkten mag das stimmen, aber diese „freien Märkte“ sind weder „Märkte“ noch „frei“. Die Fähnchen flattern immer mit dem Wind, nicht gegen ihn.
Klar: Fallende Preise zeigen auf den ersten Blick ein geringeres Interesse an einem „Stoff“ an. Wenn es freie Märkte wären, dann würde das ja stimmen. Allerdings sind Gold und Silber etwas anderes als Aluminium, Blei und Kupfer und mindestens so politisch wie der Ölpreis. Dementsprechend werden die Preise an den Märkten auch „behandelt“, was anhand historischer Aussagen vielfach belegt wurde. Edelmetalle waren schon immer die Gegenspieler des Papiergeldes. Kein Staat und keine Zentralbank mag steigende Gold – und Silberpreise.
Bei Gold ist es wohl richtig, dass kein Mensch dieses Metall braucht. Nur rund 400 der jährlich rund 3.000 produzierten Tonnen werden in der Elektroindustrie verbraucht. Der Rest liegt herum bzw. landet bei Investoren und auch Zentralbanken. Bei Silber ist das anders. Mehr als die Hälfte des geförderten Metalls wird in der Industrie verbraucht. Ohne dieses stünde alles still, vor allem in der Elektronik-Branche. Von einem Engpass hören wir von dort derzeit nichts. Das weiße Zeug würde erst dann wirklich knapp, wenn verstärkt Investoren mit tiefen Taschen auftauchen, die das billiger als Gold gewordene Silber als Alternative kaufen. Das wird dann lustig!
Aber wie heißt es so schön? Fallende Preise sind ein Garant für weiter fallende Preise. Aber auch nur, bis es eng wird, und zwar physisch. Am Papiermarkt könnten die Preise sicherlich auf minus 10 US-Dollar fallen. Minuszinsen sind ja jetzt auch en Vougue. Kleiner Scherz!
Silber war wie Gold einst Geld bzw. ein Schutz vor den Unpässlichkeiten des Papiergeldes. Manche sagen, Silber ist auch heute noch Geld, bloß billiger als Gold, und eine ebenso praktikable Speichermöglichkeit für die Kaufkraft von Geld außerhalb des Finanzsystems. Nachdem der Silberpreis inzwischen bei 15 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fast fünf Jahren gefallen ist, gibt es Erstaunliches: Offenbar greifen die Investoren vermehrt auf die Produktion der großen Prägeanstalten der Welt (US-Mint, Royal Canadian Mit) zurück,. Diese melden Engpässe, obwohl US-Mint, Royal Canadian Mint und andere in den letzten Jahren ihre Produktionskapazitäten deutlich ausgeweitet haben. Sie können also derzeit nicht so viel produzieren wie nachfragt wird - und zwar von Investorenseite. Nach allem, was man aus dem Handel hört, sind es große Adressen mit tiefen Taschen. Für eine Million US-Dollar bekommt man heute 67.000 Unzen Silber bzw. zwei Tonnen des Metalls. Was aber ist heute noch eine Million US-Dollar wert? Nix! Vielleicht erleben wir in diesen Tagen, dass die Silberpreise auch weiter fallen und zugleich die Münzen aus den Prägeanstalten knapp bleiben? Wer weiß? Diese Nachricht wird für Aufmerksamkeit sorgen. Aber die meisten tauschen dann, wenn sie preisliche Zugewinne wittern. Dann könnte es wirklich eng werden, wenn die Meisten kaufen, nur weil die Preise steigen und es dann richtig eng wird.